Die Bread and Butter gehört zu Berlin. Vielleicht auch ein bisschen zu Barcelona – und Köln. Nun gut, vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es sich um eine europäische Modemesse handelt und die Berliner Modeszene wieder froh ist, sie ganz für sich zu haben. Dies ist nicht nur ein Erfolg für die Mode aus Berlin, sondern für den Tourismus und die Internationalität der Stadt im Allgemeinen.
Die Bread and Butter findet zwei mal jährlich, im Januar und im Juli statt. In Köln gestartet zog die Messe schnell nach Berlin, um anschließend zunächst ein mal jährlich in Barcelona stattzufinden. Schließlich kehrte der Veranstalter, Karl-Heinz Müller, der deutschen Hauptstadt vollends den Rücken zu und ließ die Messe nur noch in Barcelona stattfinden.
Die Bread and Butter in Deutschland
Im Jahr 2009 kam dann die Entscheidung, zu den deutschen Wurzeln zurückzukehren und die Messe wieder in Berlin stattfinden zu lassen. Die Freude über die Rückkehr war groß. Derweil hatte sich die Modeszene in Berlin weiterentwickelt. Müller erklärt in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“, dass Berlin eben nicht Paris oder Mailand sei. Seiner Meinung nach „wäre es auch naiv zu glauben, dass Berlin sich dahin entwickeln wird.“ Paris stehe für Prêt-à-porter, Mailand für italienische Luxusmarken „wie Prada oder Gucci“ und Berlin stehe für eine urbane Kultur und somit auch für Streetwear und Modetrends.
Tempelhofer Flughafen wird zum Laufsteg
Vom 06. bis zum 08. Juli fand auch auch diesen Sommer die Modemesse im ehemaligen Tempelhofer Flughafen statt. Dabei ist beachtenswert, dass das gesamte Gelände des Flughafens für diese Zwecke genutzt wurde. An dieser Tatsache lassen sich die Dimensionen verdeutlichen, mit denen man bei der Bread and Butter zu rechnen hat. Rund 600 Aussteller aus Bereichen wie Urban Wear, Street-Wear und vor allem Denim waren vertreten und stellten in einem exklusiven Rahmen ihre Mode vor.
Bread and Butter: Zwischen rostigen Autor und Fantasiegestalten
Auf dem Flugvorfeld entstand eine wüstenartige Fantasiewelt der „Sport & Street Area“. Zwischen Rost, Beton, trockenen Palmen, Kakteen und Sand traten Acts wie Melo-X, Deichkind oder Black Milk auf. An den heißen Tagen konnte man sich am Pool entspannen oder sich auf dem Basketball-Feld verausgaben. Zugang zur Messe hatten allerdings nur akkreditierte Messebesucher.
Anziehungspunkt Berlin
Dass Berlin nicht die Stadt der Haute Couture ist, sollte jedem klar sein. Allerdings zeigen Events wie die Bread and Butter oder aber auch die aufsteigende Fashion Week in Berlin, dass man hier einen anderen Weg gehen möchte, ja sogar muss. Die Stärken der Stadt liegen eindeutig in der Kreativität, Jugendlichkeit und dem rauen Charme, für den Berlin international bekannt ist. Berlin war in der Vergangenheit Anziehungspunkt für Kreative aus aller Welt und soll dies auch bleiben – stellen diese doch eine Bereicherung für die Modeszene dar, machen sie geradezu erst möglich.
Die Modeszene freut sich über die Rückkehr der Messe und darüber, dass BBB nun nicht mehr für „Bread and Butter Barcelona“, sondern für „Bread and Butter Berlin“ steht. Müller erklärte, dass sein Projekt in Barcelona groß geworden ist. Die Modeszene in Berlin ist sicherlich auch erwachsener geworden und bietet nun so den richtigen Standort für eine solche Messe. Bis mindestens 2019 soll die Bread and Butter nun erst mal in Berlin bleiben. Bleibt abzuwarten, ob es sich auch darüber hinaus um ein währendes Vergnügen zwischen der BB und Berlin handeln wird.
Werbung
Kommentare