Wer kennt Sie nicht, die „Bomberjacke”, die zu Beginn der Achtziger zum Must-have wurde? Eigentlich heißt die Jacke „MA-1 Flight Jacket“ und ist ein Ex-Uniformstück der US Air Force.
Das „MA-1 Flight Jacket“: Warme Jacke im Kalten Krieg
Nach dem Ende des Zweiten Krieges vollzog sich bei den Fliegerjacken der United States Air Force (USAF) ein Wandel vom Obermaterial Leder in zu leichteren, synthetischen Stoffen. Der Grund: Ab einer bestimmten Flughöhe konnten durch Witterungseinflüsse oder Schweiß feucht gewordene Jacken den Piloten nicht mehr optimal warm halten. Ein weiterer Vorteil war, dass ein synthetischer Stoff wie Nylon beim Ein- und Ausstieg aus dem Cockpit nicht so leicht an Hebeln und Griffen hängen bleiben konnte. Nach einigen Vorläufermodellen wurde dann 1958 die MA-1 des Herstellers Alpha Industries eingeführt, die dann bis 1977 in der USAF ununterbrochen Dienst tat.
Vom Schleudersitz auf die Bühne
Nachdem die Jacke im Jahr 1977 von ihrer Nachfolgerin, dem „CWU-Jacket“, abgelöst wurde, fand sie über Surplus-Verkäufe schnell ihren Weg nach Westeuropa. Hier wurde sie wegen ihres markanten Aussehens – die MA-1 war ab 1960 als Wendejacke konzipiert, deren oranges Innenfutter im Falle eines Absturzes den Piloten für Rettungsmannschaften sichtbarer machte – schnell zu einem Trendobjekt, auch durch prominente Träger. So trug sie Steve McQueen in seinem späten Filmerfolg „Jeder Kopf hat seinen Preis“, und David Bowie auf dem Cover seines Live-Doppelalbums „Stage“.
Von da ab fand die lindgrüne „Bomberjacke“ bis Mitte der Achtziger ihren Weg in die jugendliche Subkultur: Skinheads zogen sie ebenso an wie die britischen Retro-Mods der Zeit, und hierzulande trugen Sie Zuhälter ebenso gern wie brave Abiturienten. Seitdem findet die Form der MA-1 als Einfluss immer mal wieder ihren Weg auf die Laufstege der Modewelt – als ein Evergreen zu Jeans und Röcken.
Foto: Screenshot Alpha Industries – http://www.alphaindustries.de/corejackets/index.htm?jid=ma1
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