Es gibt gute Gründe, sich seine Schuhe maßanfertigen zu lassen: Man bestimmt, welche Materialien und Qualitäten verarbeitet werden und muss so keine Kompromisse eingehen – und einen bequemeren Schuh als einen maßgefertigten findet man wohl nirgends. Auch die Haltbarkeit spricht für maßangefertigte Schuhe. Worauf es bei Made-to-Measure-Schuhen ankommt, erfahren Sie im Folgenden.
Material und Näh-Art
Ein guter Schuh sollte immer von Hand rahmengenäht sein. Dies bedeutet, dass die Innensohle mit dem Oberleder vernäht ist. Daran wird ein umlaufender Lederstreifen – der Rahmen – angebracht, um die eigentliche Laufsohle daran zu befestigen. Es gibt viele verschiedene Rahmennäh-Macharten, die aber kaum zu unterscheiden sind. Orientierung bietet hier der Begriff „Goodyear welted“, der rahmengenähte Schuhe bezeichnet und ein recht sicherer Indikator für Qualität ist. Sie sollten ausschließlich zwischen Kalbs- und Pferdeleder wählen. Dies sind die einzigen Ledersorten, aus denen wirklich gute und haltbare Schuhe hergestellt werden. Pferdeleder bietet hier jedoch einen entscheidenden Vorteil: Es ist weitaus robuster als andere Ledersorten und bricht nicht. Im Gegensatz zu Kalbsleder bekommt es außerdem keine Falten, sondern höchstens leichte Wellen. Durch die Tatsache, dass dieses Leder nur aus den Hinterbeinen der Pferde gewonnen werden kann, ist es in kleineren Mengen vorhanden.
Wichtige Tipps für die Haltbarkeit
Damit Sie auch lange Freude an Ihren maßgefertigten Schuhen haben, sollten Sie einige Tipps zur Pflege beachten:
- Tragen Sie die teuren Treter möglichst nicht bei starkem Regen oder Schnee. Denn Wasser und Rahmengenähte Lederschuhe sind eine eher suboptimale Kombination. Lediglich leichter Nässe auf dem Fußboden kann mit einer Zusatzgummisohle entgegengewirkt werden. Sollten Ihre Schuhe jedoch trotzdem einmal von Feuchtigkeit geplagt sein, sollten Sie sie nach dem Tragen 24 Stunden auf einem Spanner und möglichst fern einer Heizung trocknen lassen, damit keine Wellen oder Risse entstehen.
- Auch die Reinigung sollte nicht vernachlässigt werden. Damit das Leder auf Dauer aber nicht stumpf wird, sollte man von der Schuhcreme zur etwas eklig klingenden aber wirkungsvollen Methode mit Spucke übergehen.
- Irgendwann muss die Sohle jedes Schuhs einmal erneuert werden. Dies sollten Sie jedoch ausschließlich dem Schuhmachermeister Ihres Vertrauens überlassen, wenn nicht sogar dem Hersteller des Schuhs. Die Reparatur sollten Sie nicht auf die lange Bank schieben und so schnell wie möglich in Auftrag geben, damit die Schuhe irreparablen Schäden entgehen.
Qualität hat seinen Preis
Der große handwerkliche Aufwand, der zur Herstellung eines handgefertigten Schuhs nötig ist und die Tatsache, dass das erforderliche Material in nur geringen Mengen vorhanden ist, führt dazu, dass Sie eine gewisse Summe in Ihre maßgefertigten Schuhe investieren müssen. Dabei sollten Sie mit mindestens 500-1.000 Euro für einen wirklich guten Schuh rechnen. Das klingt zwar teuer; angesichts der fast ewigen Haltbarkeit bei richtiger Pflege lohnt sich diese Investition aber in jedem Fall.
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