Der Martini: Der James Bond Cocktail in seiner männlichsten Version

Geschüttelt, nicht gerührt, so zieht ihn zumindest James Bond vor, auch, wenn der gerührte Cocktail viel klassischer ist. Ob es Variationen gibt und wie dieser Drink zum Synonym für „cool“ wurde, erfahrt ihr hier.

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Gin, Wermut und eine Olive, bzw. ein Stück Zitronenschale für den Geschmack, die schönsten Dinge sind einfach, so auch dieser klassische Cocktail.

Die Legende besagt, dass der Martini als „Martinez“ in einem Hotel in San Francisco startete, irgendwann in den 1860ern. Dieser Cocktail, so die Legende weiter, soll besonders gerne von Gästen zu sich genommen worden sein, bevor sie in die gleichnamige Stadt „Martinez“ für einen Ausflug reisten.

Eine andere Legende listet den Drink als Erfindung eines Barkeepers im Jahre 1911 in New York, aufgrund der 50-jährigen Verspätung nehmen wir jedoch an, dass San Francisco das Vorrecht hat, nicht zuletzt, weil der Cocktail selbst schon 1888 in einer Barkeeper-Fibel gelistet war.

Rezept:

– 55ml Gin

– 15ml trockener Wermut

– 1 Olive oder aber ein paar Tropfen Zitronenöl aus einer (unbehandelten) Zitronenschale

Mischen Sie alle Zutaten in ein Glas/Shaker mit Eiswürfeln, rühren oder mixen sie alles und gießen Sie dann alles in ein gekühltes Martini Glas. Geben Sie die Olive oder aber das Zitronenöl, bzw. die Schale hinein. Fertig.

Besonders in den 20er Jahren, also während der Prohibition, genoss der Martini eine hohe Beliebtheit, da das Herstellen von Gin, insbesondere trockenem Gin, auch auf illegalen Wegen leichter war, als manch anderer Spiritus.

Später, als Gin auch wieder rechtsmäßig und dadurch qualitativ hochwertiger hergestellt werden durfte, wurde der Cocktail selbst immer trockener und ist bis heute so geblieben.

Die heutzutage gern verwendeten Cocktails wie Appletini, Schokoladenmartini etc. haben übrigens keine Ähnlichkeit mit unserem Cocktail, sondern teilen sich nur ein Glas mit ihm, das durch seine Einfachheit selbst Cola elegant aussehen lassen könnte.

Variationen gibt es dennoch, wobei diese weniger dramatisch ausfallen, als beim Appletini:

Vesper

3 Teile Gin (James Bond bevorzugt Gordon’s), ein Teil Wodka und ein halber Teil Kina Lillet (ein Aperitiv), alle zusammen mit Eis mixen, bis der Cocktail kalt ist, dann mit Zitronenschale in einem Glas servieren.

Vodka wird generell gerne für den Gin ausgetauscht, dabei fällt die Olive weg und die Zitrone kommt als Aroma hinzu, eine andere Variation tauscht den Wermut mit einem klaren Sake. Übrigens gibt es frühe Versionen des Martinez, die mit einer Kirsche (ich nehme an, eine Cocktailkirsche) anstelle der Olive serviert wurden.

Besonders durch Serien wie „Mad Men“ und natürlich James Bond ist der Drink nach einer kleinen Flaute in den 70ern und 80ern (die offensichtlich buntere, aufregendere und vor allem süßere Cocktails bevorzugten) wieder mehr als Chic geworden.

5 Fun Facts zum Martini:

1. Das „three martini lunch“ war eine reguläre Praxis in den 50er und 60er Jahren, als Businessbesprechungen während eines opulenten Essens (meistens Steak oder Hummer) und diversen Alkoholika abgehalten wurden. Jimmy Carter sprach sich Ende der 70er gegen diese Praxis aus, da sie dekadent war und dennoch von den Steuern abgesetzt werden konnte, was im Hinblick auf die Mittelklasse mehr als unfair war.

2. Prominente Martini Fans waren unter Anderem Frank Sinatra, Winston Churchill, Alfred Hitchcock und F. Scott Fitzgerald, man findet sich also in bester Gesellschaft.

3. Burlesque Künstlerin Dita von Teese berühmtestes Showstück beinhaltet einen Strip in einem gigantischen Martiniglas mit einem Schwamm, der aussieht, wie eine Olive – sexy.

4. Das erste Buch, in dem Bond die klassische Zeile „shaken, not stirred“ sagt, ist „Dr. No“ (1958), doch schon in „Diamonds are forever“ (1956) verwendet er eine Variation dessen: „shaken and not stirred.“

In den Filmen sagt James Bond es allerdings erst in „Goldfinger“ (1964), wobei in der Filmversion von „Dr. No“ (1962) der Bösewicht den klassischen Satz sagt, als er Bond einen Drink anbietet (damals hatten Bösewichte noch Klasse).

5. Nicht alle Film-Bonds haben tatsächlich einen Martini bestellt, aber alle haben einen bekommen. Sowohl Roger Moore als auch George Lazenby, der nur in einem Film mitspielte, haben nie selbst den Wunsch geäußert, sondern erhielten ihren Martini auf die Bestellung eines anderen hin.

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