Heute wäre Klaus Kinski 85 Jahre alt geworden. Happy Birthday einem Mann, der zur Legende wurde! Am 23. November 1991 verstarb der berühmte Schauspieler an einem Herzproblem, was für viele wohl nicht die überraschendste Todesursache Klaus Kinskis darstellte.
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Klaus Kinski war einer der bedeutendsten Schauspieler deutscher Nachkriegsgeschichte, aber neben seinem schauspielerischen Talent wurde er besonders aufgrund seiner Exzentrik zur Legende. Seine Wutausbrüche und hysterischen Anfälle erlangten eine bizarre Berühmtheit, obwohl ihn viele Weggefährten und Kollegen im Nachhinein als charmant und ruhig beschreiben. Genie und Wahnsinn lagen in jedem Fall sehr dicht beieinander und machen Klaus Kinski unvergessen.
Klaus Kinski: Der Schauspieler
Geboren und aufgewachsen in Armut, behauptete Klaus Kinski von sich selbst, dass er schon als Kind zum Geld verdienen als Schuhputzer, Laufjunge und sogar Leichenwäscher arbeitete. Diese Aussagen sind nicht weiter belegt, aber besonders letztere würde dem Gesamtbild der Persönlichkeit nur zu gut entsprechen. Seine Schauspielkarriere begann früh, als er bereits in britischer Gefangenschaft während des Zweiten Weltkrieges erste Theaterrollen auf der provisorischen Lagerbühne verkörperte.
Nach Auftritten in Form von einer „Ein-Mann-Wanderbühne“ wurde er beim breiten Publikum durch seine Besetzung in den deutschen Edgar Wallace-Verfilmungen bekannt. Auch in später internationalen Produktionen waren es vordergründig die Rollen von psychopathischen und getriebenen Charakteren, die ihm zu einem der gefragtesten Schauspieler aufsteigen ließen.
Zum Regisseur Werner Herzog hatte Klaus Kinski eine ganz spezielle Beziehung, die in dem Dokumentarfilm „Mein liebster Feind“ als eine Art Hass-Liebe geschildert wird. Gemeinsam entwickelten sie eine kreative und künstlerische Kraft, die filmische Meisterwerke wie zum Beispiel „Nosferatu – Phantom der Nacht“ oder „Woyzeck“ hervorbrachten.
Genie und Wahnsinn
Einerseits war Klaus Kinski ein äußerst fleißiger und ehrgeiziger Schauspieler, der seine Rollen tagelang einstudierte, der dann aber ganz plötzlich in oft grundlose Wutausbrüche verfiel und alle umstehenden beim Dreh wüst beschimpfte und demütigte.
Sein Image als exzentrischer Psychopath bestätigte er auch in diversen öffentlichen Auftritten, in denen er eine teils aggressive, teils abwesende oder ignorante Art an den Tag legte. Besonders legendär wurde sein Auftritt in der WDR-Talkshow „Je später der Abend“, in der er auf zahlreiche Fragen des Moderators Reinhard Münchenhagen schlichtweg nicht antwortete, ihn im Gegenzug ständig mit „Herr Münchhausen“ ansprach und sich auch noch mit einem Zuschauer anlegte.
Klaus Kinski bleibt in Erinnerung als hoch talentierter Schauspieler, als Enfant terrible des Films, der von Kollegen und Produzenten gefürchtet wurde und dennoch ein gern gesehener TV-Gast war. Denn langweilig war er garantiert nie und seine intensive Darstellungskunst entschuldigte seine Eskapaden und Launen.
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