In der Disco begegnen einem ja die gruseligsten Gestalten. Vom müffelnden Alternativen, der herumpöbelt und riecht, als hätte er in Bier gebadet bis hin zum widerlichen Aufreißer gibt es eine nahezu unerschöpfliche Bandbreite an unangenehmen Begegnungen, die man machen kann.
S. aus B. hatte ein besonders abartiges Erlebnis. Sie befand sich an einem ganz normalen Samstag Abend in ihrem Lieblingsschuppen. Ihr Freund wollte nachkommen, sie solange zwei, drei Stunden alleine Spaß haben. Unglücklicherweise hatte genau an diesem Abend der sonst so gern genutzte Karaoke-Floor eine Art geschlossene Veranstaltung. Blöd. Also ab auf den 80’s Floor um dort die Zeit totzuschlagen.
Es war kalt und die Musik langweilig und untanzbar, zumal eh kein Mensch sich auf der Tanzfläche sehen ließ. Nach über einer Stunde wurde die Erwägung, einfach nur um sich die Zeit zu vertreiben, zu tanzen allmählich sinnvoll. Während S. aus B. sich also unbescholten dreht und amüsiert, wird sie plötzlich von jemandem angetanzt. Er hat eine Glatze, große dümmlich dreinblickende braune Kuh-Augen und ist pummlig. Sein Teint und seine Gesichtszüge identifizieren ihn, vermutlich, als Südländer. Pikiert, aber ohne sichtbare Rücksichtsmöglichkeit, lässt S. sich das gefallen, ignoriert den herumhampelnden kleinen Moppi aber so gut es geht. Als dieser schließlich den Versuch startet, sie anzufassen, blockt sie höflich aber bestimmt ab. So nicht. S. versucht sich durch langsames Von-Dem-Typen-Wegtanzen seinen aufdringlichen und anzüglichen Tanz-Bewegungen (eindeutigen Hüftstößen, widerliche Gesten, sich über die Lippen lecken, penetrantes Zwinkern) zu entziehen, er verfolgt sie aber unablässig. S.’s Freund ist nicht zu sehen und irgendwann erträgt sie es nicht mehr – wortlos verschwindet sie für 10 Minuten auf der Toilette.
Als sie wiederkehrt, hat Moppi zum Glück das Weite gesucht und auch der Freund taucht bald auf.
Damit aber noch nicht genug. Nein, Moppi war bald darauf wieder da und hatte diesmal ein willigeres Opfer gefunden. Seine fleischigen Pfoten fummelten am Hintern einer relativ unansehnlichen Frau herum, die er den Rest des Abends nicht mehr aus seinen Fängen entließ. Das Ganze lief weit genug, dass Moppi mitten auf der Tanzfläche begann, durch das T-Shirt der Fremden dort, wo ohne Kleidung ihre Brustwarzen sein würden, zu belecken. Dieser verstörende und übelkeitserregende Anblick gibt S. aus B. und Anhang den Rest – Sie gehen nach Hause.
Weitere Gruselstorys dieser Art werden sicher folgen. Jede Disco ist immer auch irgendwo eine Freakshow.
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