Layering, auch Zwiebel- oder Lagenlook genannt, scheint einer der wichtigsten Trends in der Männermode 2012 zu werden und dabei von der Sport- und Funktionskleidung auch verbreitet in den Alltag überzugehen.
Layering beschreibt im Grunde lediglich, dass mehrere Kleidungsschichten übereinander getragen werden. Dieses Zwiebel-Prinzip, dass eigentlich aus funktionellen Gründen besonders in der Sportswear und Outdoor-Kleidung vertreten ist, hält auch immer häufiger aus gestalterischen bzw. optischen Gründen Einzug in die Modewelt.
Natürlich ist das Schichten mehrerer Lagen besonders für kältere Tage geeignet und so kann man diesen Trend zur Zeit auch vermehrt auf bei den Schauen der New York Fashion Week für den kommenden Herbst und Winter beobachten. Unter anderem setzen Dior Homme, Robert Geller oder The Local Firm auf den etwas wilden und rebellischen Mix aus verschiedenen Materialien, Mustern und Längen.
Schicht um Schicht zum Lagenlook
Wichtig ist, dass man beim Lagenlook darauf achtet, dass die einzelnen Kleidungsstück, die übereinander getragen werden, unterschiedliche Längen und Weiten besitzen, wobei die unterste Lage die längste aber engste bilden sollte.
Ansonsten trägt das Layering einfach nur auf oder erzeugt seltsame Beulen und Falten. Schließlich geht es ja darum, dass ein spannender Mix erzielt wird, indem zum Beispiel unter einem kürzeren Pullover ein längeres Shirt hervorschaut oder dass verschiedene Ärmel-Längen für farbliche Kontraste oder Abwechslung in der Materialbeschaffenheit sorgen.
Zudem ist es wichtig, dass die einzelnen Stoffschichten nicht zu dick sind, bzw. dass ein harmonischer Ausgleich zwischen derben und feineren Materialien herrscht. Denn im Gegensätzlichen liegt ein weiteres Geheimnis des Lagenlooks. Grober Strick zu einem dünnen Baumwollstoff oder sportlicher Jersey zu klassischem Tweed sind gute Möglichkeiten, diesen Trend umzusetzen.
Layering – Lernen von den „Meistern“
Robert Geller greift in seiner neuen Kollektion gerne zu dem derzeit angesagten Netz-Stoff, dem sogenannten Mesh, und lässt lange Tank Tops unter dem Saum von Hemden oder Pullovern hervorblitzen. Seine Outfits sind zur Zeit wohl das anschaulichste Beispiel, wie weit Layering getrieben werden kann.
Weite Strickpullover mit kurzen oder halblangen Ärmeln werden über Jacken oder Mäntel getragen, hochgekrempelte Hosen machen zusätzlich den Blick frei auf zweifarbige Socken und über eng anliegenden Kapuzen finden sich breitkrempige Hüte.
Farblich gesehen zeigt sich Robert Geller jedoch zurückhaltender und befolgt damit eine weitere Regel des Layerings. Die Mischung der verschiedensten Längen und Strukturen verlangt nach einem dezenteren Umgang mit Farben. Gedeckte Naturtöne, Schwarz und Grau werden Ton in Ton miteinander kombiniert und lediglich durch einzelne Farbakzente aufgelockert.
Kombinationen aus Proportionen, Materialie und Schnitten
Ein Lagen-Look, der komplett aus ein und derselben Farbe besteht, gilt es jedoch in jedem Falle zu vermeiden, da auf diese Weise die einzelnen Schichten nicht mehr erkennbar sind und ineinander übergehen.
Das Spiel mit unterschiedlichen Proportionen, Materialien und Längen sieht zwar einfach und zufällig aus, verlangt allerdings ein durchaus gutes Gespür für Ausgeglichenheit und Harmonie, denn sonst wirkt das Layering einfach nur unordentlich und nachlässig.
Als Business-Outfit ist der Lagen-Look, auch wenn er gekonnt umgesetzt ist, aber eher ungeeignet und an Sätze wie „Kind, zieh dich doch mal ordentlich an!“ oder „Steck doch mal das Hemd in die Hose!“ von Mutti oder Oma muss man sich bei diesem Modetrend wohl auch gewöhnen.
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