Selbst ohne Siegespokal beweist jedes Länderspiel mit Manuel Neuer im Tor wieder einmal, wie ansehnlich dieser blonde Hüne doch im Tor aussieht, besonders wenn er nach dem Spiel das hautenge Unterhemd präsentiert.
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Ach, man will ja nicht so oberflächlich sein, immerhin hat der 26-Jährige auch mit einer Fachhochschulreife des exklusiven Fußbalinternats Berger Feld absolviert, es muss also noch mehr als nur ein paar formschöne, sportliche Muskeln an dem Gelsenkirchener dran sein.
Manuel Neuer: Bis zum Profi durch gepowert
Bereits mit blutjungen 5 Jahren begann er den mühsamen Aufstieg an die Fußballspitze, den er jedoch mit Energie, Ausdauer und Willen antrat, als würde es sich um einen Sonntagsspaziergang handeln.
Harte Arbeit und ein paar glückliche Zufälle sorgten dafür, dass er mit 20 Jahren als erster Torwart einer Profiliga vor dem Netz stand, in dieser ersten Saison blieb er auch gleich mal ohne Gegentore, selbstverständlich, bei 1,93 Metern ist es sowieso schon schwer an ihm vorbei zu kommen, Instinkt und Spielgefühl tun ihr weiteres dazu, dass Neuer zu den Fußballern gehört, die sich auch international schon einen Namen gemacht haben.
Bayern Fans machen Stunk, Neuer gibt sich erwachsen
Erfolgreich ging es weiter, nur 2008/2009 sorgte ein Mittelfußbruch für eine längere Pause und dementsprechend auch gleich ein verhältnismäßig schlechter Platz seines Vereins, man kann halt nicht ohne ihn, weshalb sich 2011 auch Bayern freute, dass er zum Spitzenverein wechselte.
Den Hardcore Bayern Fans gefiel es weniger, „Du kannst auch noch so viele Bälle parieren. Wir werden dich nie in unserem Trikot akzeptieren“ reimten die Ultras peinlich, um es dem Neuling und früheren Bayern-Verweigerer heim zu zahlen, danach zwang man ihm auch noch „Benimmregeln“ auf, da wir anscheinend beim Fußball nicht auf sportliche Leistungen, sondern auf altbackene Traditionen Wert legen, die so auch gut und gerne die steifen, ausgelebten Rituale der Königsfamilien gefallen würden.
Neuer gab sich erwachsen und gab den kindischen Forderungen nach und zeigte ihnen dann mit 1147 Minuten ohne Gegentor, wie ein guter Torwart aussieht, da wird wohl hoffentlich dem ein oder anderen Ultra der Leberkäs aus der offenen Kinnlade gefallen sein.
Goldjunge in der Nationalmannschaft
Wohlwollend wurde er hingegen sofort in der Nationalmannschaft aufgenommen, 2007 durfte er zumindest den Fitnesstest der Torhüter mitmachen, 2009 durfte er schon gegen die Vereinigten Arabischen Emirate im Tor stehen und wurde durch einen unglücklichen Rippenbruch René Adlers plötzlich unverhofft zur Nummer 1 und das bleibt hoffentlich auch noch länger so, da er auch hier – wie überall, wo er bislang spielte – mal eben einen Rekord brach und zwar den der längsten gewonnenen aufeinander folgenden Spiele (14.).
Seine Vorbilder im Spiel waren schon immer Edwin van der Sar und vor allem Jens Lehmann, dessen Rolle er letzten Endes ja auch in der Nationalelf einnahm.
Ambitioniert und Selbstkritisch
Ach, er ist ja selbstbewusst, aber nicht überheblich, selbstreflexiv ist er auch, konnte die Fankrise der Bayern Fans nicht zuletzt durch Ruhe lösen, ließ sein Ego dabei zuhause.
Wichtig ist ihm vor allem die Karriere, er ist ein Fußballspieler fürs Leben, lief im letzten Spiel der EM 2012 bis zum Mittelfeld, um seinen Teamkollegen zu helfen, von sich selbst verlangt er alles und jedes einzelne Gegentor, verschuldet oder nicht, schmerzt.
Über sein Privatleben weiß man wenig, auch das ist eine positive Eigenschaft, zumindest 2011 war er mit Kathrin Gilch verbandelt, eine gebürtige Münchnerin, die den Wechsel sicher nicht allzu schwer machte. Uns drückt diese Beziehung zwar auf dem Herzen, aber ein glücklicher Manuel dürfte ja letzten Endes auch uns glücklich machen.
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