Levi’s, Wrangler, Lee – heutzutage kennt fast jeder die wohl bekanntesten Jeansmarken der westlichen Welt. Sie stehen für das populärkulturelle Nachkriegsamerika ebenso wie die Marken-Ikonen Coca Cola, Pepsi, Fender oder Ford. Viele dieser uramerikanischen Produkte haben eines gemeinsam: eine jahrzehntelange Geschichte. Lee Jeans sind hierfür ein exemplarisches Beispiel – 2014 wird die alte Denim-Dame 125 Jahre alt.
1889: Ein blaues Wunder wird geboren
Es ist in diesem Jahr, das ein gewisser Henry David Lee in Kansas die „H.D. Lee Mercantile Company“ gründet, die Wiege der Lee-Jeans. Lee erkennt den Bedarf für hochwertige, haltbare Arbeitskleidung und bringt bereits 1911 eine Latzhose aus schwerer Baumwolle auf den Markt.
1913: Lees Chauffeur und der Overall
Nachdem sich sein Chauffeur darüber beschwert hat, das er sich seine Uniform beim Warten des Automobils regelmäßig verschmutzt, kommt Henry David Lee auf eine Idee: Der Overall aus Baumwolle ist geboren und wird ein voller kommerzieller Erfolg. In den folgenden vier Jahren eröffnet Lee Fabriken in fünf amerikanischen Bundesstaaten.
1920: Buddy Lee Comes Into Town
Nachdem bereits 1917 die erste gedruckte Anzeige für Lee-Produkte in der Saturday Evening Post erschien, betritt „Buddy Lee“ als eine der ersten Werbefiguren 1920 die öffentliche Bühne. Zuerst in einem Schaufenster, dann in der Lee-Preisliste von 1922. In einer Lee-Latzhose gekleidet, wird der kleine Racker schnell zu einem beliebten Sympathieträger fürs Unternehmen.
1924: In der Lee gen Sundown reiten
Nachdem von Lee bereits Arbeitshosen aus schwerem Denim für Matrosen und Holzfäller gefertigt wurden, kamen im Jahr 1924 die Lee Cowboy Pants 101 auf den Markt. Sie prägt das Image der Jeans auf Jahrzehnte hinaus – als Symbol für Haltbarkeit, Freiheitsliebe und unangepasste Jugendlichkeit.
1926: Reißfest – jetzt auch mit Reißverschluss
Um 1926 herum sorgt Lee für die nächste Innovation: Das Unternehmen bringt die Lee Cowboy Pants 101Z (für „Zipper“, auf Deutsch: Reißverschluss) heraus.
1931: Jacke wie Hose – das 101J „Slim Jacket“
Speziell fürs Tragen beim Reiten entwickelt, bestach die berühmte Jacke durch angeschrägte Brusttaschen, die es dem Reiter erlaubten, auch beim Hineingreifen quer über die Brust schnell an den Inhalt der Taschen zu kommen. Außerdem hatte sie einen justierbaren Bund, so dass sie während des Reitens nicht hochrutschen konnte.
1944: das „liegende S“
In diesem Jahr führte Lee das wellenförmig liegende S auf beiden Gesäßtaschen ein – es symbolisierte die Hörner der legendären „Longhorn“-Rinder. Zusätzlich firmierten ab 1944 alle für Cowboys entwickelten Produkte unter dem Label-Namen „Lee Riders“.
1946: „Branding“ im Wortsinne – das „Twitch“-Label
Nachdem 1936 bereits das erste Lee-Label auf der rechten Rückseite der Lee-Jeans auftauchte – den auf behaarte Rinderhaut („Cowhide“) gebrannten LEE-Schriftzug – wurde dieser zehn Jahre später durch das „Twitch“-Label (zu Deutsch: „Zucken“) ersetzt. Jetzt symbolisierte der Schriftzug das spontane Zucken des Rindes beim Brandmarken – daher der jetzt welligere Schriftzug.
1954: Vom Sattel auf die Kinoleinwand
In den Fünfzigern wird die Lee-Jeans endgültig von der Jugendkultur Amerikas entdeckt. James Dean trug sie in „Jenseits von Eden“, und Marlon Brando als Chef einer Motorrad-Rockergang in „Der Wilde“. Damit war die Jeans als Symbol für Rebellion und Gegenkultur endgültig in der amerikanischen Öffentlichkeit angekommen.
1970: Lee Goes Global …
In diesem Jahr vollzieht Lee endgültig den Wandel von dem US-Workwear- zum weltweiten Lifestyleprodukt: Es exportiert seine Kleidungsartikel in 82 Länder weltweit.
2013: … And Workwear Goes Fashion
Seit den Achtzigern und Neunzigern des letzten Jh. hat sich Lee zur trendorientierten Modemarke gewandelt. Es gibt zahlreiche Kollektionen für die junge Zielgruppe – aktuell den „Logger“-Look für Männer und Frauen.
2014
Die Jeansmarke wird 125 Lenze alt. Congratulations!
Foto: Dmitry Kalinovsky – Thinkstockphotos.de
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