Trend: Karohemd

Lange Zeit waren sie als Spiesseruniform für Professoren und Maschinenbauingenieure verpönt: Die Karohemden. Doch nach dem auch internationale Designer auf ihren Fashion-Shows in Mailand, Paris und New York die Hemden in neuen, frischen Designs gezeigt haben, ist ein richtiggehender Run auf’s Holzfällerhemd entstanden.

Wie groß darf´s denn sein? Das Karomuster?

Manch einer erinnert sich vielleicht noch an den ewigen Loser Al Bundy aus der Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“, das perfekte Abbild des Langweilers in grauen Flanellhosen und kariertem Baumwollhemd. Doch spätestens seit so angesehene Modelabels wie D² den Naturburschen-Look für ihre Kollektionen entdeckt haben, gehört diese Assoziation der Vergangenheit an. Karohemden sind voll im Trend und dabei in einer Fülle von Designs erhältlich, angefangen beim klassisch großen, eher derberen Karo, Stichwort Tischdecke, bis hin zu winzig kleinen Kästchendesigns, die auch unter Anzug und Krawatte eine gute Figur machen. Der Schnitt ist dabei bewusst figurbetont und schlank, um dem eher konservativen Stoffdesign eine jugendliche Note zu verleihen.

Karohemden sind voll im Trend – egal ob Luxus oder Low-Budget

Auch die Stoffe der neuen Generation Karohemden unterscheiden sich grundlegend von den schweren Flanellen der Vergangenheit. Egal ob edles Kaschmirtuch, atmungsaktive Baumwolle oder Kunstfaser für die Klientel, die Herrenhemden günstig kaufen, die Auswahl an Stoffdesigns scheint grenzenlos zu sein. Und genauso wie im Stoffbereich ist die gesamte Bandbreite von edel bis günstig abgedeckt wird, so sind auch die Anbieter des neuen Trends gänzlich verschieden: Vom Kult-Label über das klassische Mittelstands-Kaufhaus bis zum Discounter, alle versuchen ihr Stück vom Kuchen abzubekommen. Und wer es ganz besonders individuell liebt, lässt sich sein Hemd am Besten auf den Leib schneidern und hat dann die freie Auswahl über alle Details.

Vom Ladenhüter zum Trendteil

Auf jeden Fall hat es das Karohemd geschafft, noch einmal ganz groß herauszukommen. Und das auf eine Weise, die dem treuen Männer-Standard vor ein paar Jahren wohl niemand mehr zugetraut hätte. Auch wer kein Verwaltungsbeamter oder Grunge-Rocker ist, sollte nicht darauf verzichten, zumindest eines im Schrank hängen zu haben.