Für viele Männer ist er im Alltag immer noch das Standardoutfit Nummer 1: der Anzug. Die meisten tragen ihn „gezwungenermaßen“ während ihrer Arbeitszeit, andere gehen darin auf, einen Anzug zu tragen und tun dies zu jedem Anlass, überzeugt davon, dadurch ein Quäntchen besser auszusehen. Doch egal welcher Glaubensrichtung sich „Mann“ zugehörig fühlt, eine Grundvoraussetzung sollte jeder Anzug erfüllen: er muss passend sitzen!
Zu groß, zu klein – ein ewiges Dilemma
Generell kann man Anzugträger in drei Klassen einteilen: jene mit zu großen Anzug, ihnen ist Bequemlichkeit besonders wichtig. Dann gibt es jene, die jedes Detail ihres trainierten Körpers auch im Anzug präsentieren möchten, sie tragen oft eine Nummer zu klein. Schlussendlich gibt es die, die wissen, wie ein Anzug zu sitzen hat. Nicht zu weit, nicht zu eng, mit ausreichender Bewegungsfreiheit und trotzdem schlanken Konturen.
Wichtigstes Passkriterium: Die Schulter
Die Schulter ist mit Abstand der Bereich des Anzugs, der von Anfang an passen muss. Beinahe jedes andere Maß eines Anzugs kann vom fachkundigen Schneider mit relativ geringem Aufwand geändert werden, bei der Schulter ist dies nicht der Fall. Die richtige Schulter schließt mit dem tatsächlichen Schulterknochen des Trägers ab. Sie ist auf keinen Fall so weit, dass sie über die natürliche Schulter hinausragt und dann schlaff zu Boden absinkt, sollte allerdings auch nie so eng sein, dass die Muskeln des Oberarms gegen die Sakkoärmel drücken. Wie stark gepolstert die Schulter ist, ist für ihren richtigen Sitz irrelevant, die Polsterung hat nur Einfluss auf die Silhouette und ist reine Geschmackssache.
Die korrekte Länge des Anzugs
Das Sakko eines gut sitzenden Anzugs sollte so lang sein, dass das Gesäß des Trägers vollständig bedeckt wird. Es gibt, gerade in letzter Zeit, modische Schnitte mit extrem knapp geschnittenen Jacken, diese sind für den korrekten Auftritt bzw. den Arbeitsanzug nicht zu empfehlen und eher für jüngere Semestern auf dem Weg in die Disko geeignet. Die Ärmel des Sakkos sollten in etwa auf Höhe des Handgelenkknochens bzw. etwas darüber enden und einen Hauch von Hemdmanschette sichtbar lassen. Zu lange, wie auch zu kurze Ärmel sehen selten gut aus.
Die Anzughose
Die Hose ist wohl der Teil des Anzugs, der am stärksten dem Diktat der Mode unterworfen ist, von extrem weiten Schlaghosen in den siebziger Jahren, bis zu den engen Röhrenmodellen der aktuellen Mode, ist jede Spielform vertreten. Wie bei den meisten Details eines gut sitzenden Anzugs, hilft es auch hier, sich an dem klassischen Schnitt der englischen Maßschneider zu orientieren, der sich in den letzten 50 Jahren nur wenig geändert hat. Die Hose ist schlank, aber nicht eng. Ohne Unterbrechung „fällt“ der Stoff in einer Linie von der natürlichen Hüfte (auf keinem Fall sitzt die Hose auf den Hüftknocken wie eine Jeans) hinab auf die Schuhe, auf denen er mit einem sanften Knick zu liegen kommt. Umschläge sind optional und vom persönlichen Geschmack abhängig, ebenso ob die Hose mit Gürtel, Hosenträger oder Dehnbund an ihrem Platz gehalten wird.
Es ist gar nicht schwer, einen korrekt sitzenden Anzug zu tragen, es gibt nur ein paar Grundregeln, die für den Gesamtauftritt viel ausmachen.
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