Wer sich nach einem neuen Paar Schuhe umsieht, trifft auf viele Begriffe, die verschiedene Arten von Schuhen bezeichnen. Doch nur wenige wissen, welcher Schuh sich hinter welchem Begriff verbirgt. Hier gibt es dazu etwas Aufklärung.
Rebellen-Schuhwerk: Der Oxford-Schuh
Heutzutage ist der Oxford-Schuh die klassische Komplementierung zum konservativen Geschäftsanzug. Das war einmal anders: Im 19. Jahrhundert trug der Mann von Welt hohe oder halbhohe Stiefel – zu allen Jahreszeiten. Davon wollten sich die aufsässigen Studenten des Oxford-Colleges modisch absetzen. Zur Entrüstung des Establishments begannen sie um 1860, einen geschnürten, tief geschnittenen Sommerschuh zu tragen – den Oxford. Irgendwann wurde dieser Herrenschuh auch im Winter getragen, zusammen mit Gamaschen. In den Zwanzigerjahren erhielt der Oxford dann seine heutige Form: Schlicht, dick besohlt, mit Schutzrändern und -kappe vorn. Heute ist dieser Schuh aus keinem Herrenschuhschrank mehr wegzudenken.
Schuh aus Schottland: Der Brogue
Seine Entstehungsgeschichte ist königlichen Ursprungs: Als Queen Victoria im Jahr 1852 Schloss Balmoral im schottischen Aberdeenshire erstanden hatte, entwickelte sie eine Vorliebe für lange Spaziergänge in der dortigen Landschaft. Damals trugen die Damen dafür Schuhe aus Filz, die an der Spitze zum Schutz geschwungene, gelöcherte Lederkappen aufwiesen. Aus diesen Schuhen entwickelte sich der schottische Brogue: Ein schwerer Herrenschuh mit doppelt gearbeiteten Nähten und großem Lochmuster. Um 1905 fand der Brogue mit etwas kleineren Loch-Ornamenten seinen Weg auf die Fußwege englischer Städte und ist heute ein absoluter Herrenschuh-Klassiker.
Mit breitem Auftritt: Der Budapester
Der Budapester-Schuh wird häufig mit dem Brogue verwechselt, da auch er ein Lochmuster besitzt. Allerdings besitzt er einen breiteren Leisten und eine höhere Zehenkappe. Er hat seine Wurzeln im Ungarn des 18. und 19. Jahrhunderts und fand seinen Weg von dort nach und nach in die Metropolen Europas.
Design-Idee aus dem Kloster: Der Monk
Die Herkunft des Monk reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück: Damals entwarf ein Mönch in einem Alpenkloster einen Schuh mit seitlich angebrachter Schnalle. So gelang ihm auf Anhieb ein Schuh mit einer ungemein verbesserten Passform. In den beiden folgenden Jahrhunderten wurde der Schuh bei reichen Edelmännern zu einer Art Statussymbol: Sie verzierten die Schnalle mit Edelsteinen und Gold. Sein Comeback hatte der Schuh mit der Schnalle dann in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts.
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