In Wizardry, einem Rollenspiel aus uralten Zeiten, hieß es einmal „traue niemals einem Barlosen“ und wie wahr dieser, sicherlich von einem Nerd, der selbst keinen Bartwuchs vorweisen konnte, erdachte Spruch doch ist, sieht man eindrucksvoll an Zach Galifianakis.
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Die Götter weinten, als sie Zachary Knight Galifianakis am 1. Oktober 1969 auf die Erde schickten, sie weinten Tränen der Freude und Tränen der Trauer, da einer der himmlischsten Boten nun auf dem kalten Boden der menschlichen Existenz wandelte.
Wie überlegen Zach Schönlingen aus der ganzen Welt ist, zeigt nicht nur sein Bart, der allen anderen Bärten Chuck Norris Roundhousekick verpasst, sondern auch die Tatsache, dass er seinen viel zu kompliziert auszusprechenden Nachnamen einfach behalten hat. Wer ihn verehren will, muss eben zu hause lernen, wie sich der griechische Familienname auf der Zunge anfühlen muss (er muss sich sexy anfühlen).
Zur Jahrhunderwende entdeckt
Erst Ende der 90er erhob sich die Brillanz von Zach langsam und entfaltete sich in Nebenrollen in Oscar-prämierten Filmen wie „Bubbleboy“ (we’ll never forget, Jake), „Out Cold“ oder „Super High Me“, letzteres ein Dokufilm über Cannabis im Stil von „Supersize me“, der sicherlich keinerlei Drogenverherrlichung beinhaltet, da Zach ja quasi der Posterboy gegen Marihuana ist, nicht zuletzt durch sein straightes, klares Erscheinungsbild.
Nach und nach wurde er eine gern gesehene Konstante auf Comedy Central, mit eigener (schnell gecancelter) Show, Auftritten in Sarah Silvermans autobiographischer Dramaserie und der Cop-Reality-Doku „Reno 911“. Als Stand Up Comedian zog er mit Patton Oswalt (der kleine Komische aus „King of Queens“), Brian Posehn und Maria Bamford als „Comedians of Comedy“ durch die Gegend. Gerade als Stand Up ist Zach auch pures Gold, in einer Mischung aus gestammelten Einzeilern, Mitch Hedberg Punchlines und dem stetigen Meta-Einrennen der sogenannten „vierten Wand“ wird sein FSK18 Auftritt zu einem Erlebnis. Selbst für das existenziell-reflexive Projekt „Jackass“ traf er 2008 die Crew und interviewte sie.
Between two Ferns
Auf der von Will Ferrell mitkreierten Seite „funny or die“ nahm Zach tiefgreifende Interviews mit Kollegen auf, die als „Between two Ferns“ die Leben vieler Menschen zum Guten änderten, weil sie das menschliche Wesen in Frage stellten und den Stars auch die unangenehmen Fragen stellten, die sich sonst niemand zu stellen traute. Ach ja, ein Farn war auch dabei.
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The Hangover
Schließlich wurde Hollywood so richtig richtig aufmerksam auf Zach und schrieb die Junggesellenparty-Komödie „The Hangover“ ausschließlich, um ihn zu einem globalen Superstar zu machen. Der Plan ging auf, der Nobelpreis Amerikas, auch als MTV Movie Awards bekannt, ging in diesem Jahr an ihn für seine beste komödiantische Darstellung seiner selbst.
Das Faszinierende an Zach Galifianakis ist die Intelligenz gepaart mit der absoluten Schamlosigkeit, mit der er sich und seine Populariät zur Schau stellt. Man wäre naiv, wenn man glauben würde, dass sein Hangover Charakter der echte Zach ist, denn dafür ist er nicht selten zu bitter in seinen Stand Ups, zu nachdenklich in den Interviews und zu „normal“ in seinem wahren Leben. Aber es ist viel zu leicht, ihn für unhöflich und politisch inkorrekt zu halten, wenn man ihn in seiner „Persona“ auf der Bühne sieht.
Sein Privatleben hält er geheim, nicht so geheim, dass er Leute dafür umbringen würde, aber er würde ihnen zumindest gegen das Schienbein treten. Zwar ist es schade, dass man ihn jetzt, wo er berühmt geworden ist, wohl nie wieder in einem Film über Actionmeerschweinchen sehen wird, aber vielleicht öffnet sich die Auster, die Hollywood ist, für ihn, um noch weiter Geschichte zu machen.
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